
Leben
Die Region rund um Worpswede und das Teufelsmoor vereint eindrucksvoll Kunst, Kultur und Landschaft. Die Worpsweder Museen zeigen mehr als hundert Jahre Kunstgeschichte – von Werken der berühmten Künstlerkolonie bis zu zeitgenössischen Positionen. Gleichzeitig erzählt das Teufelsmoor mit seinen historischen Wasserwegen, Torfkähnen und dem Moorexpress von einer bewegten Vergangenheit, die bis heute spürbar ist. Ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm im gesamten Landkreis Osterholz ergänzt dieses kulturelle Umfeld und macht die Region zu einem lebendigen Ort, an dem Geschichte, Kreativität und Gemeinschaft zusammenfinden.


Im Landkreis Osterholz lädt ein vielfältiges Kultur- und Veranstaltungsangebot das ganze Jahr über zu lebendiger Unterhaltung ein. Konzerte, Märkte, Feste, Sportevents, Theater, Kino, Lesungen, Comedy und Musicals bieten für jedes Interesse das passende Erlebnis. Stadt-, Ernte- und Schützenfeste gehören ebenso zu den festen Terminen wie Ausstellungen, Vorträge und zahlreiche Kulturprogramme. Die Region verfügt über abwechslungsreiche Spielstätten – von Museen und Kulturzentren bis hin zu Kirchen und modernen Veranstaltungshäusern. Die Stadthalle Osterholz-Scharmbeck zieht seit 2005 jährlich Zehntausende Besucher an und bietet ein breites Programm von Comedy über Klassik bis Rock. In Ritterhude begeistert das Hamme Forum mit modernen Sälen, Kino und vielseitiger Technik; es ist beliebter Treffpunkt für Kulturveranstaltungen, Tagungen und Feiern und für Highlights wie die winterlichen Kohlpartys oder die sommerliche Torfnacht bekannt. Die Music Hall Worpswede hat sich als renommierter Club etabliert, in dem nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler die besondere Atmosphäre schätzen. Ein kultureller Höhepunkt ist außerdem das Gartenkultur-Musikfestival, das Konzerte verschiedenster Genres mit besonderen Orten verbindet. Im Landkreis Osterholz gehören dazu unter anderem das Open Air Festival auf Gut Sandbeck, der Garten des Ritterguts Meyenburg, die Lübberstedter Mühle und die Museumsanlage Hambergen-Ströhe. Ob Musikfestival, Lesung oder Dorffest – im Landkreis Osterholz wird Kultur gelebt und Gemeinschaft gefeiert. Jede Veranstaltung lädt dazu ein, die Region von ihrer lebendigsten Seite zu erleben.

Als der Moorexpress ab 1909 erstmals durchs Teufelsmoor fuhr, veränderte er das Leben der Menschen nachhaltig. Wo zuvor nur Torfkähne die Region erschlossen, verband nun eine Bahnlinie die Dörfer miteinander – ein Meilenstein, der den Zug bis heute zu einem Symbol für die Geschichte dieser einzigartigen Landschaft macht. Sein besonderer Charme ist eng mit dem Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler verknüpft, der an der Gestaltung der Bahnhöfe mitwirkte. Der Bahnhof Worpswede, 1910 eröffnet und liebevoll restauriert, zählt zu den kunsthistorischen Highlights des Künstlerdorfes und lädt heute mit Restaurant, Café und Sommergarten zum Verweilen ein. Nach einer Pause im regulären Personenverkehr kehrt seit dem EXPO-Jahr 2000 erneut Leben auf die historischen Gleise zurück. Der Moorexpress verbindet Bremen, Osterholz-Scharmbeck, Worpswede, Gnarrenburg, Bremervörde und Stade auf einer 99 Kilometer langen Strecke, die zu den schönsten Norddeutschlands gehört. In rund drei gemütlichen Stunden rollt der traditionsreiche Zug durch weite Moorlandschaften und idyllische Orte. Die etwa 50 Jahre alten Triebwagen mit offenem Führerstand versprühen pure Nostalgie. Zwischen Mai und Oktober fährt der Moorexpress an Samstagen und Feiertagen, bietet 90 Sitzplätze sowie Getränke und Snacks an Bord. Für Radfahrer ist der Moorexpress ein idealer Begleiter: Ein zusätzlicher Waggon mit Platz für bis zu 25 Fahrräder ermöglicht entspannte Touren, bei denen sich Zugfahrt und Radausflüge perfekt verbinden lassen. Auch im Winter entfaltet der Moorexpress seinen besonderen Reiz. Begleitete Sonderfahrten führen zu stimmungsvollen Weihnachtsmärkten und bieten kulinarische wie kulturelle Erlebnisse, die Landschaft, Geschichte und Genuss auf wunderbare Weise miteinander verbinden. So wird jede Fahrt mit dem Moorexpress zu einer kleinen Reise in Vergangenheit und Gegenwart des Teufelsmoors.

Das Teufelsmoor ist bis heute eine Landschaft, die durch ihre historischen Wasserwege geprägt wurde. Über viele Jahrhunderte waren natürliche Flussläufe und künstlich angelegte Kanäle die einzigen Verbindungen aus dem ausgedehnten Moor in die Hansestadt Bremen. Auf ihnen wurden Waren transportiert, Menschen befördert und das Wassermanagement der Region gesichert. Da Straßen fehlten und das Gelände schwer zugänglich war, blieb eine großflächige gewerbliche Entwicklung aus – und genau dadurch sind viele Spuren der alten Kulturlandschaft bis heute erhalten. Das Netz aus Gräben und Flüssen, angeführt von Hamme und Wümme, prägt noch immer das Bild der Region, bevor sich beide in Ritterhude zur Lesum vereinen, die schließlich in die Weser mündet.
Eine zentrale Rolle spielte über Jahrhunderte der Torfhandel. Die sogenannten Torfkähne – schwarze Boote aus Eichenholz mit ihren charakteristischen braunen Segeln – waren vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert das wichtigste Transportmittel im Teufelsmoor. Die Moorbauern legten oft tagelange Fahrten zurück, um den mühevoll gestochenen und getrockneten Torf nach Bremen zu bringen. Wenn Wind und Wasser nicht genügten, mussten sie ihre Kähne zu Fuß am Ufer entlangziehen. Noch heute erinnern alte Hafenstrukturen in Osterholz-Scharmbeck und Bremen-Findorff sowie historische Kanäle an diese Zeit. Heute lebt die Tradition in Form originalgetreu nachgebauter „Halb-Hunt-Kähne“ weiter, die von Mai bis Oktober Ausflugsgäste auf die alte Wasserstraße bringen. Die Fahrten eröffnen eindrucksvolle Blicke auf die Weite des Teufelsmoores und die stille Hamme-Niederung. Neben regelmäßigen Touren werden Kombinationen mit dem Moorexpress oder thematische Sonderfahrten angeboten, und Gruppen können ganze Kähne für eigene Ausflüge chartern. Museen wie die Torschiffswerft in Schlussdorf oder die Museumsanlage Osterholz-Scharmbeck zeigen anschaulich, wie die traditionellen Boote gebaut wurden und wie hart die Arbeit der Moorbauern einst war.
Zwei große Veranstaltungen lassen die Torfschifffahrt besonders lebendig werden. Die HammeNacht im August verwandelt die Hamme in eine leuchtende Bühne, wenn rund 20 geschmückte und beleuchtete Torfkähne im Mondschein unterwegs sind und Besucher an Bord wie an Land ein stimmungsvolles Programm erleben. Alle drei Jahre folgt die große Torfkahnarmada: eine festliche Fahrt der gesamten Flotte von Worpswede bis zum Torfhafen in Bremen-Findorff, begleitet von vielen Zuschauenden entlang des Ufers. Dort wird die Ankunft mit einem großen Fest gefeiert, bevor die Kähne am nächsten Tag wieder heimwärts fahren. So verbindet das Teufelsmoor auf einzigartige Weise Natur, Tradition und Geschichte – und lädt dazu ein, eine der faszinierendsten Kulturlandschaften Norddeutschlands vom Wasser aus zu entdecken.

Die Worpsweder Museen bieten einen eindrucksvollen Blick auf mehr als ein Jahrhundert Kunstgeschichte und machen das künstlerische Erbe der berühmten Künstlerkolonie lebendig. In historischen Gebäuden präsentiert sich ein vielfältiges Spektrum an Werken – von Heinrich Vogelers feinsinnigen Zeichnungen bis zu Gemälden von Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn oder Hans am Ende. Neben den Klassikern zeigen wechselnde Ausstellungen auch zeitgenössische Positionen und verbinden Vergangenheit und Gegenwart zu einem inspirierenden Gesamterlebnis. Sie machen sichtbar, wie vielgestaltig und kraftvoll der Worpsweder Kunstkosmos war. Die Kulturstiftung Landkreis Osterholz, seit 1999 Trägerin der Großen Kunstschau Worpswede, bewahrt und präsentiert ein zentrales kulturelles Erbe der Künstlerkolonie. Heute zeigt die Große Kunstschau sowohl Werke der ersten Worpsweder Maler als auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer regionaler und internationaler Künstler. Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung ist seit 2017 Landrat Bernd Lütjen. Ein besonderer Ort des Erinnerns ist die Baracke Wilhelmine in Schwanewede. Einst Teil eines KZ-Außenlagers, beherbergt sie heute eine eindrucksvoll gestaltete Dauerausstellung zur lokalen NS-Geschichte. Besucherinnen und Besucher erfahren hier mehr über die Entwicklung des Geländes als Lager, Hospital und Kaserne sowie über die Rüstungslandschaft zwischen Schwanewede und Farge. In enger Verbindung mit dem „Denkort Bunker Valentin“ macht die Ausstellung Geschichte nachvollziehbar und schafft Raum für Lernen und Austausch. Auch das Lebensborn-Heim in Schwanewede-Löhnhorst, eine ehemalige NS-Stätte, wird thematisiert. Historische Fotografien, authentische Exponate und spannend aufbereitete Fakten bieten einen historischen Durchgang durch die Historie der Lager in Schwanewede und Neuenkirchen. Individuelle Führungen und Projekte ermöglichen eine vertiefende Auseinandersetzung – für Schulklassen, Gruppen und alle, die diesen historischen Ort entdecken möchten.
Der Landkreis Osterholz bietet Ihnen eine breite Wirtschaftslandschaft, in der sich traditionelle Betriebe und innovative Unternehmen aus verschiedensten Branchen begegnen. Hier finden Sie Arbeitgeber, die in Handel & Dienstleistung, Handwerk, Industrie & Technik oder auch Gesundheit & Sozialem vielfältige Chancen für Ihre berufliche Zukunft eröffnen. Lernen Sie die regionalen Unternehmen kennen und erfahren Sie, welche Perspektiven auf Sie warten.
